Fachtagung: Diversitätsbewusste Erwachsenenbildung
Eine Veranstaltung der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB) und des Bundesinstituts für Erwachsenenbildung (bifeb)
Im Zuge der wachsenden Diversität in unserer Gesellschaft steht die Erwachsenenbildung vor einer aktuellen Herausforderung: Diversität bringt neue Zielgruppen hervor – diese wiederum stellen Anbieterinnen und Anbieter sowie Trainerinnen und Trainer vor neue Aufgaben. Eine Bestandsaufnahme und eine darauffolgende, allfällige Umorientierung drängen sich in nahezu allen Belangen des Bildungsangebots auf – von Inhalten über Management bis hin zu Didaktik.
Jene Teilbereiche der Erwachsenenbildung, die sich dem Bedarf des Nachholens von Abschlüssen und sozialer Chancengleichheit widmen, sind in den letzten beiden Jahrzehnten mit dieser Herausforderung besonders konfrontiert: Basisbildung, erwachsenengerechter Pflichtschulabschluss, Deutsch als Fremd- bzw. Zweitsprache bzw. sogenannte Integrationskurse. Drei wesentliche Fragenkomplexe haben sich hier vor allem für die Trainer*innen herausgebildet, für deren Beantwortung allerdings das intensive und ermüdende Kursgeschehen oft kaum Zeit lässt:
- Wie soll ich mit schwierigen Konfliktsituationen im Kurs umgehen, speziell mit solchen, die (zumindest auf den ersten Blick) auf „Werteunterschiede“ zurückzuführen sind?
- Durch ihren besonderen Kontext werfen die Angebote in den Bereichen erwachsenengerechter Pflichtschulabschluss, Basisbildung und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache Fragen auf, die explizit den Gegenstand der politischen (Erwachsenen-)Bildung ausmachen: politische Systeme, politische Institutionen, demokratische Standards, Menschenrechte, Benachteiligung, Rassismus und weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit etc. Wie viel Platz kann ich als Trainer*in in meinen Kursen der politischen Bildung einräumen, und wie kann ich diese im Rahmen meines Settings vermitteln?
- Wie weit kann ich Extrempositionen begegnen, die in meinen Kursen zur Sprache kommen? Darf ich bestimmte politische Standpunkte favorisieren und andere entwerten? Inwieweit widerspricht diese Haltung dem Überwältigungsverbot in der politischen Bildung?
Diese und weitere Fragen werden im Rahmen des Fachtags am bifeb mit starkem Praxisbezug behandelt. Referent*innen der politischen Erwachsenenbildung werden gemeinsam mit den in den erwähnten Bereichen tätigen Teilnehmer*innen Lösungsansätzen, konkreten Strategien und didaktischen Hilfestellungen nachgehen. Geplant sind Keynotes, Podiumsgespräche und Kleingruppenarbeiten.
Programm:
Tag 1
11:00-11:15 Uhr
Eröffnung und Begrüßung
11:15-12:30 Uhr
Keynote: Hakan Gürses "Gleichheit in Differenz. Herausforderungen für die Erwachsenenbildung angesichts der Diversität"
12:30 – 13:30 Uhr
Mittagessen
13:30 – 15:30 Uhr
Parallelworkshops zu den Bereichen Deutsch als Fremd-/Zweitsprache,
Basisbildung und erwachsenengerechter Pflichtschulabschluss
Workshopleitende:
Susanne Kerschbaumer (Deutsch als Fremd-/Zweitsprache)
Thomas Hetterle (Basisbildung)
Nicolaus Ecker (Pflichtschulabschluss)
15:30 – 16:00 Uhr
Pause
16:00 – 17:30 Uhr
Zusammenführen der Ergebnisse aus den Workshops und
Podiumsgespräch mit den Workshopleitenden und dem Vortragenden
18:30 Uhr
Abendessen
Tag 2
09:00-11:30 Uhr
Workshop „Differenz(en) und politische Bildung“ (Sonja Luksik gemeinsam mit Hakan Gürses)
11:30-12:00 Uhr
Abschluss