Kultur der Menschenrechte und politische Erwachsenenbildung

Videoaufzeichnung der Vortragsreihe 2025

Eine Vortragsreihe der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB) in Kooperation mit dem Depot und dem Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK)

Menschenrechte werden gewöhnlich mit Recht und Ethik verknüpft. In nationalstaatliche Verfassungen und internationale Verträge gegossen, sind sie indes auch für Politik von zentraler Bedeutung.

Inhalte der einzelnen „Generationen“ von Menschenrechten – Grund- und Freiheitsrechte, soziale und kulturelle Rechte, kollektive Rechte – waren und sind jeweils Gegenstand von Debatten. Liberalismus pocht auf den Aspekt der Freiheitsrechte; soziale Aspekte wie Recht auf Arbeit werden als Beitrag des damaligen sozialistischen Blocks angesehen; kulturelle Rechte traten besonders im Kontext der neuen sozialen Bewegungen hervor und sind (zusammen mit Recht auf Entwicklung) in postkolonialen Konzepten enthalten – so auch die Frage, ob die Menschenrechte als Individualrecht aufzufassen sind oder sozialen Gruppen, etwa Minderheiten, kollektiv zukommen sollten. 

Wiewohl als Grundrecht verbreitet, stehen die Menschenrechte aktuell einer Tendenz gegenüber, die sie entkräften oder ihren Umfang einengen will. Seit 2015 etwa wurde in vielen europäischen Staaten die Forderung laut, Teile der Menschenrechte, allen voran die Flüchtlingskonventionen, zu „überdenken“ und neu zu verfassen.

In ihrer heutigen Form sind Menschenrechte ein Produkt der Erfahrungen mit dem NS-Regime und dem Zweiten Weltkrieg, dessen Ende sich 2025 zum 80. Mal jährt. Können wir heute bereits von einer durch die breite Bevölkerung geteilten Kultur der Menschenrechte ausgehen? Kann diese eine effektive Brandmauer gegen autoritäre Tendenzen bilden? Wie kann das „Recht auf Frieden“ angesichts der aktuellen Kriegsschauplätze weiter bestehen? Darf Asyl als Menschenrecht aberkannt werden? Welche kulturellen und künstlerischen Projekte zu Menschenrechten werden gerade von der öffentlichen Hand initiiert und gefördert? Gibt es eine städtische „Kultur der Menschenrechte“? Welche Rolle spielt die Menschenrechtsbildung heute als Teil der politischen (Erwachsenen-)Bildung?

Die ÖGPB setzte ihre seit 2010 stattfindende jährliche Vortragsreihe zur politischen Erwachsenenbildung gemeinsam mit den Kooperationspartnern Depot und Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK) auch 2025 fort. In diesen beiden Häusern fanden im Herbst 2025 vier Vorträge zu den oben geschilderten und weiteren Fragen statt.

 

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