Methode
Planspiel
Ziele
• Auseinandersetzung mit den eigenen Bedürfnissen und denen der Familie sowie mit deren Rangfolge
• Lernen, demokratische Entscheidungen zu treffen
• Förderung von Verantwortung und Gerechtigkeit
Checklist
Materialien: für jede Gruppe ein Satz selbst angefertigter „Gegenstandskarten“ aus den Bereichen „Nahrung, Bildung, Freizeit, Kleidung, Wohnung, Luxus, Sicherheit“ etc. als reine Bildkarten oder als Wortkarten, mit dem Anschaffungswert; je eine Schere und einen Klebstoff, um die Karten auf die Wandzeitung zu kleben; großformatiges Papier; Kopien der „Liste der weltweiten Militärausgaben„
Zeit: 90 Minuten (im Alphabereich das Doppelte)
Ablauf
Es bilden sich Kleingruppen (max. 5 Personen) – jede Gruppe ist eine Familie, bestehend aus zwei Erziehungsberechtigten und Kind(ern). Die Familien sollen sich über die interne Rollenaufteilung verständigen und sich einen Familiennamen geben. Die Aufgabe für jede Familie ist es jetzt, für Ihre Ausgaben im kommenden Monat einen Haushaltsplan zu erstellen. Auf den Gegenstandskarten stehen Gegenstände, die für das Budget des nächsten Monats in Frage kommen. Nur diese Dinge stehen zur Wahl. Die Kosten stehen auf jeder Karte, sie können nicht verändert werden. Das Budget ist ebenfalls begrenzt; jede Familie muss daher überlegen, was im Budget „eingeschlossen“ ist und was nicht. Erklären Sie, dass die Beschlüsse über das Budget möglichst demokratisch gefasst werden sollen. Die Familien kleben die ausgewählten Gegenstandskarten auf das große Blatt Papier. Die Gruppen haben 20 Minuten Zeit, ihre Entscheidungen zu treffen und ihre Wandzeitung zu erstellen. Geben Sie weitere 10 Minuten, damit alle herumgehen und sich ein Bild von den verschiedenen Budgets machen können. Sie sollen überlegen, welches Budget am zweckmäßigsten und welches am unzweckmäßigsten ist. Danach Auswertung im Plenum.
Diskussionsfragen
• Wie wurden in den jeweiligen Familien die Entscheidungen getroffen? Demokratisch?
• Nach welchen Kriterien wurde entschieden?
• Wie wurden die „Bedürfnisse“ nach Nahrung, Obdach und Kleidung gegen das Bedürfnis nach Sicherheit und gegen die „Wünsche“ für die Freizeit abgewogen? Welche Faktoren waren wichtig?
• Welches Gefühl kam auf, wenn ein Gegenstand, den man selbst für wichtig hielt, vom Rest der Familie niedergestimmt und nicht ins Budget aufgenommen wurde?
• Welche Budgets waren am zweckmäßigsten und welche am unzweckmäßigsten? Warum?
• Gibt es Parallelen zwischen den Familienbudgets und den Haushalten von Staaten? Sind diese vergleichbar?
• Wenn man die Liste der Militärausgaben im Vergleich betrachtet, könnte das Geld auch für etwas anderes ausgegeben werden? Warum geben Staaten auf der ganzen Welt so viel Geld für Waffen aus? Ist die Welt dadurch sicherer geworden? Was heißt das für andere Bereiche? Wie werden in diesen „Staats-Familien“ die Entscheidungen getroffen? Wie könnte man die Situation verändern?
Quelle
Bundeszentrale für politische Bildung, Deutsches Institut für Menschenrechte, Europarat (Hrsg.) (2005): Kompass – Handbuch zur Menschenrechtsbildung für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit, S. 153–157. Ausführliche Beschreibung.
ALPHAÜBUNGEN darauf aufbauend
• Einen Dialog: „Eine Entscheidung in meiner Familie“ schreiben.
• Mit diesem authentischen Material kann eine Vielzahl von Übungen erstellt werden.