Methode
Szenisches Spiel
Ziele
• Sich mit den Realitäten von Diskriminierung am Arbeitsplatz konfrontieren
• Analysieren, ob Diskriminierung aufgrund von Alter und Geschlecht erlaubt sein sollte oder nicht
• Solidarität, Gleichberechtigung der Geschlechter und Gerechtigkeit fördern
Checklist
Materialien: Stifte; 1 Liste der „Arbeitslöhne“; Spielgeld; 1 Etikett pro Person
Zeit: 90 Minuten
Ablauf
Fertigen Sie die Etiketten an. Daraus sollten Geschlecht und Alter der Arbeitenden hervorgehen. Richten Sie sich dabei nach der Liste der Arbeitslöhne. Ein/e Teilnehmende/r sollte der/die Arbeitgeber_in sein und eine Arbeit verrichten lassen (u. U. Requisiten dazu mitbringen), die alle anderen Teilnehmenden als Arbeitnehmer_innen ausführen müssen. Jede Person erhält ein beliebiges Etikett. Es wird gearbeitet. Haben alle dieselbe Aufgaben erfüllt, bitten Sie sie, sich zur Bezahlung hintereinander beim Arbeitgeber anzustellen. Jede Person wird nach Alter und Geschlecht anhand der Vorgaben in der Liste mit den Arbeitslöhnen bezahlt. Das Geld soll laut auf den Tisch gezählt werden, sodass alle hören können, was die anderen bekommen. Beginnen Einzelne zu fragen oder zu murren, soll eine knappe „Begründung“ abgegeben werden, aber der/die Arbeitgeber_in lässt sich auf keine Diskussionen ein. Hören Sie auf, wenn Sie glauben, dass die Situation eskalieren könnte.
Diskussionsfragen
• Was war es für ein Gefühl, mehr (oder weniger) als die anderen zu bekommen, obwohl alle genau dasselbe gearbeitet haben?
• Warum haben einige mehr (oder weniger) bekommen als andere? Wie kam es dazu?
• Wie war es, mehr zu bekommen als andere? Wie war es, weniger zu bekommen als andere?
• Kommt diese Art von Diskriminierung auch an Arbeitsplätzen in Ihrem Land vor?
• Ist unterschiedliche Bezahlung für dieselbe Arbeit, je nachdem ob sie von einem Mann oder einer Frau erbracht wird, zu rechtfertigen? Warum? Warum nicht? Wenn ja, wann?
• Und wenn ein Mann die Arbeit besser macht als eine Frau? Ist das ein ausreichender Grund, die Frau schlechter zu bezahlen?
• Wenn ein Mann besser qualifiziert ist als die Frau, heißt das dann, dass er besser bezahlt werden muss?
• Finden Sie, dass bestimmte Jobs ausschließlich Männern vorbehalten sein sollten? Warum? Warum nicht? Wenn ja, welche?
• Finden Sie, dass bestimmte Jobs ausschließlich Frauen vorbehalten sein sollten? Warum? Warum nicht? Wenn ja, welche?
• Werden in Ihrem Land unterschiedliche Löhne aufgrund des Alters gezahlt? Wenn nicht, finden Sie, dass dies so sein sollte?
• Welches Prinzip steckt hinter dieser Politik, insbesondere im Fall von Kindern und Jugendlichen?
• Was halten Sie von dieser Politik? Ist sie gut? Schlecht? Notwendig? Überflüssig? Warum?
Quelle
Bundeszentrale für politische Bildung, Deutsches Institut für Menschenrechte, Europarat (Hrsg.) (2005): Kompass – Handbuch zur Menschenrechtsbildung für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit, S. 224–228. Ausführliche Beschreibung.
ALPHAÜBUNGEN darauf aufbauend
• Aus der eigenen biographischen Erfahrung eine Begebenheit schildern lassen, in der eine Diskriminierung bzw. ein Ausbeutungsverhältnis beschrieben wird
• Diese Geschichten abtippen und in der darauffolgenden Einheit untereinander austauschen lassen – können Gemeinsamkeiten gefunden werden? Was wären Institutionen, Beratungsstellen etc., an die man sich hätte wenden können und das in Zukunft tun kann?
• Broschüren dieser Stellen mitbringen, austeilen und gemeinsam die wichtigsten Informationen daraus herausfiltern
