Methode
Szenariotechnik
Ziele
• Reflexion über ungleiche Chancenverteilung zwischen Arm und Reich
• Teufelskreis der Armut verstehen – Makrostruktur von Armut aufzeigen. Das, was als „eigenes Versagen“ gebrandmarkt wird (z. B. „Nicht lesen und schreiben können“), als gesellschaftliches Versagen wahrnehmen
• Förderung sozialer Gerechtigkeit
Checklist
Materialien: großes Blatt Papier; je 12 Horoskopkarten und Personenkarten.
Zeit: 60 Minuten (im Alphabereich das Doppelte/Dreifache)
Ablauf
Bildung von Kleingruppen. Jede Gruppe erhält einen Satz Personenkarten mit den zugehörigen Horoskopkarten. Gruppe hat mindestens 60 Minuten Zeit, um sich Horoskope für die vier Personen auszudenken und zu notieren. Sie sollen voraussagen, was im kommenden Jahr auf die Personen zukommen wird. Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten. Die Prognosen sollen aber realistisch sein. Sobald Horoskope fertig, Zusammenkommen im Plenum, die Gruppen können ihre Arbeiten vorstellen: Zuerst Informationen auf den Personenkarten schildern (falls gewünscht (nur dann), können sie auch laut vorgelesen werden). Vorstellung der Horoskope. Alle Personenkarten und Prognosen schließlich auf großes Papier kleben.
Diskussionsfragen
• Was heißt Armut, was sind die Folgen davon?
• Wenn Sie Ihre eigene Gesellschaft betrachten: Warum sind manche Leute reich und andere arm?
• Was braucht man, um der Armut zu entrinnen – bei Ihnen und in Eritrea, einem der ärmsten Länder der Welt? Einen reichen Onkel? Einen Lotteriegewinn? Bildung? Gesundheit? Die richtigen Beziehungen? Harte Arbeit? Was sonst?
• Wie schwer ist es für arme Menschen, den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen? Anders gesagt: Wie schwer ist es für Menschen, die in eine arme Familie hineingeboren wurden, als Erwachsene nicht arm zu sein?
• Was für Möglichkeiten haben reiche Menschen? Was für Möglichkeiten haben arme Menschen?
• Armut geht oft mit schlechter Gesundheit, Hunger und Mangelernährung, Mangel an Bildung, schlechter Berufsausbildung und Arbeitslosigkeit einher. Ist das Zufall oder hat dies alles miteinander zu tun? Wenn ja, inwieweit?
• Wie werden arme Menschen in der Regel von anderen behandelt?
• Welche politischen und sozialen Grundsätze führen dazu, dass alle Menschen die besten Lebensmöglichkeiten bekommen?
• Inwieweit ist Bildung ein Mittel, Armut zu bekämpfen?
• Was können Einzelne, Gruppen, Gemeinden und Staaten tun, um die Kluft zu schließen?
Quelle
Bundeszentrale für politische Bildung, Deutsches Institut für Menschenrechte, Europarat (Hrsg.) (2005): Kompass – Handbuch zur Menschenrechtsbildung für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit, S. 78–82. Ausführliche Beschreibung.
ALPHAÜBUNGEN darauf aufbauend
• Im Vorfeld kann über Horoskope im Allgemeinen diskutiert werden (Werden sie gelesen? Wird daran geglaubt? Was ist normalerweise in Horoskopen zu lesen?).
• Horoskope verschiedener Zeitungen desselben Zeitraumes kopieren, lesen und vergleichen lassen; die Kunst der Relativität der Aussagen (gilt auch für Politik) gemeinsam demonstrieren.